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LIEDTEXTE 27.11. 

 

Wolf- Kennst du das Land (Johann WOlfgang von Goethe 1749-1832)

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,

Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,

Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,

Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?

Kennst du es wohl? Dahin! dahin

Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach.

Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,

Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:

Was hat man dir, du armes Kind, getan?-

Kennst du es wohl?

Dahin! dahin

Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?

Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg.

In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut.

Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.

Kennst du ihn wohl?

Dahin! dahin

Geht unser Weg! O Vater, lass uns ziehn!

 

Williams - Bright is the ring of words (Robert Louis Stevenson 1850-1894)

Bright is the ring of words

When the right man rings them,

Fair the fall of songs

When the singer sings them,

Still [they are]1 carolled and said -

On wings they are carried -

After the singer is dead

And the maker buried.

 

Low as the singer lies

In the field of heather,

Songs of his fashion bring

The swains together.

And when the west is red 

With the sunset embers,

The lover lingers and sings

And the maid remembers.

JOHN CAGE: IS IT

 

Schubert - Totengräbers Heimweh (Jacob Nicolaus Craigher de Jachelutta, 1797-1855))

O Menschheit - o Leben! -

Was soll's - o was soll's?!

Grabe aus - scharre zu!

Tag und Nacht keine Ruh! -

Das [Drängen, das Treiben]1 -

Wohin! - o wohin?! - -

»Ins Grab - tief hinab!« -

 

O Schicksal - o traurige Pflicht -

Ich trag's länger nicht! -

Wann wirst du mir schlagen,

O Stunde der Ruh?! -

O Tod! komm und drücke

Die Augen mir zu! - -

Im Leben, da [ist es]2 so schwül! -

Im Grabe - so friedlich, so kühl!

Doch ach, wer legt mich hinein? -

Ich [steh]3 allein! - so ganz allein!! -

 

Von allen verlassen

Dem Tod nur verwandt,

Verweil' ich am Rande -

Das Kreuz in der Hand,

Und starre mit sehnendem Blick,

Hinab - ins tiefe Grab! -

 

O Heimath des Friedens,

Der Seligen Land!

An dich knüpft die Seele

Ein magisches Band. -

Du winkst mir von ferne

Du ewiges Licht: -

Es schwinden die Sterne -

Das Auge schon bricht! - -

Ich sinke - ich sinke! - Ihr Lieben -

     Ich komme! - - -

 

Der Genesene an die Hoffnung (Eduard Mörike, 1804-1875)

Tödtlich graute mir der Morgen:

Doch schon lag mein Haupt, wie süß!

Hoffnung, dir im Schoß verborgen,

bis der Sieg gewonnen hieß,

bis der Sieg gewonnen hieß.

 

(Opfer bracht' ich allen Göttern,

Doch vergessen warest du;

Seitwärts von den ew'gen Rettern

Sahest du dem Feste zu.

 

O, vergieb, du Vielgetreue!

Tritt aus deinem Dämmerlicht,

Daß ich dir in's ewig neue,

Mondenhelle Angesicht

 

Einmal schaue, recht von Herzen,

Wie ein Kind und sonder Harm;

Ach, nur Einmal ohne Schmerzen

schließe mich in deinen Arm!

 

Schubert - Auf dem Wasser zu singen (Jacob Nicolaus Craigher de Jachelutta)

Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen

Gleitet, wie Schwäne, der wankende Kahn

Ach, auf der Freude sanftschimmernden Wellen

Gleitet die Seele dahin wie der Kahn

Ach, auf der Freude sanftschimmernden Wellen

Gleitet die Seele dahin wie der Kahn

Denn von dem Himmel herab auf die Wellen

Tanzet das Abendrot rund um den Kahn

Tanzet das Abendrot rund um den Kahn

Über den Wipfeln des westlichen Haines

Winket uns freundlich der rötliche Schein

Unter den Zweigen des östlichen Haines

Säuselt der Kalmus im rötlichen Schein

Unter den Zweigen des östlichen Haines

Säuselt der Kalmus im rötlichen Schein

Freude des Himmels und Ruhe des Haines

Atmet die Seel im errötenden Schein

Atmet die Seel im errötenden Schein

Ach, es entschwindet mit tauigem Flügel

Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit

Morgen entschwinde mit schimmerndem Flügel

Wieder wie gestern und heute die Zeit

Morgen entschwinde mit schimmerndem Flügel

Wieder wie gestern und heute die Zeit

Bis ich auf höherem strahlendem Flügel

Selber entschwinde der wechselnden Zeit

Selber entschwinde der wechselnden Zeit

 

Quilter - by a fountainside (Ben JOnson, 1572-1637) 

Slow, slow, fresh fount, keep time with my salt tears:

    Yet slower, yet; O faintly,  gentle springs:

 List to the heavy part the music bears,

    Woe weeps out her division when she sings.

     Droop herbs and flowers,

     Fall grief in showers,

     Our beauties are not ours;

      O, I could still,

 Like melting snow upon some craggy hill,

     Drop, drop, drop, drop,

    Since nature's pride is, now, a withered daffodil

 

Fischer - Die Augen der Großstadt (Kurt Tucholsky 1890-1935)

Wenn du zur Arbeit gehst

am frühen Morgen,

wenn du am Bahnhof stehst

mit deinen Sorgen:

da zeigt die Stadt

dir asphaltglatt

im Menschentrichter

Millionen Gesichter:

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider -

Was war das? vielleicht dein Lebensglück...

vorbei, verweht, nie wieder.

 

Du gehst dein Leben lang

auf tausend Straßen;

du siehst auf deinem Gang,

die dich vergaßen.

Ein Auge winkt,

die Seele klingt;

du hasts gefunden,

nur für Sekunden...

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider;

Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück...

Vorbei, verweht, nie wieder.

 

Du mußt auf deinem Gang

durch Städte wandern;

siehst einen Pulsschlag lang

den fremden Andern.

Es kann ein Feind sein,

es kann ein Freund sein,

es kann im Kampfe dein

Genosse sein.

Es sieht hinüber

und zieht vorüber...

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider.

Was war das?

Von der großen Menschheit ein Stück!

Vorbei, verweht, nie wieder.

 

Belsazar (Heinrich Heine 1797-1856)

Die Mitternacht zog näher schon;

In stummer Ruh' lag Babylon.

 

Nur oben in des Königs Schloß,

Da flackert's, da lärmt des Königs Troß.

 

Dort oben in dem Königsaal,

Belsatzar hielt sein Königsmahl.

 

Die Knechte saßen in schimmernden Reihn,

Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.

 

Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht';

So klang es dem störrigen Könige recht.

 

Des Königs Wangen leuchten Glut;

Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.

 

Und blindlings reißt der Mut ihn fort;

Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.

 

Und er brüstet sich frech und lästert wild;

Die Knechtenschar ihm Beifall brüllt.

 

Der König rief mit stolzem Blick;

Der Diener eilt und kehrt zurück.

 

Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;

Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.

 

Und der König ergriff mit frevler Hand

Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.

 

Und er leert ihn hastig bis auf den Grund

Und rufet laut mit schäumendem Mund:

 

«Jehova! dir künd' ich auf ewig Hohn -

Ich bin der König von Babylon!»

 

Doch kaum das grause Wort verklang,

Dem König ward's heimlich im Busen bang.

 

Das gellende Lachen verstummte zumal;

Es wurde leichenstill im Saal.

 

Und sieh! und sieh! an weißer Wand

Da kam's hervor wie Menschenhand;

 

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand

Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.

 

Der König stieren Blicks da saß,

Mit schlotternden Knien und totenblaß.

 

Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,

Und saß gar still, gab keinen Laut.

 

Die Magier kamen, doch keiner verstand

Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.

 

Belsazar ward aber in selbiger Nacht

Von seinen Knechten umgebracht.

 

Schubert - der Schiffer (Johann Mayrhofer 1787-1836)

Im Winde, im Sturme befahr' ich den Fluß,

Die Kleider durchweichet der Regen im Guß;

Ich [lenke - ich peitsche]1 mit mächtigem Schlag

[Die Wellen]2, erhoffend mir heiteren Tag.

 

Die [Fluthen]3, sie jagen das [schwankende]4 Schiff,

Es drohet der Strudel, es drohet der Riff,

Gesteine entkollern den felsigen Höh'n,

Und [Fichten, sie sausen]5 wie Geistergestöh'n.

 

So mußte es kommen - ich hab es gewollt,

Ich hasse ein Leben behaglich entrollt;

Und schlängen die [Fluthen]3 den [dröhnenden]6 Kahn,

Ich priese doch immer die eigene Bahn.

 

[Es]7 tose des Wassers ohnmächtiger Zorn,

Dem Herzen entquillet ein seliger Born,

Die Nerven erfrischend - o himmliche Lust!

Dem Sturme [gebiethen]8 mit männlicher Brust.

 

Eisler - Ändere die Welt sie braucht es (Bertolt Brecht)

Mit wem säße der Rechtliche nicht zusammen,

dem Rechte zu helfen?

Welche Medizin schmeckte zu schlecht dem Sterbenden?

Welche Niedrigkeit begingst du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?

Könntest du die Welt endlich verändern,

wofür wärst du dir zu gut?

Wofür wärst du dir zu gut?

 

Versinke in Schmutz,

umarme den Schlächter,

aber ändre die Welt, sie braucht es.

Wer bist du?

testtest

LIEDTEXTE 27.11. 

 

Wolf- Kennst du das Land (Johann WOlfgang von Goethe 1749-1832)

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,

Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,

Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,

Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?

Kennst du es wohl? Dahin! dahin

Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach.

Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,

Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:

Was hat man dir, du armes Kind, getan?-

Kennst du es wohl?

Dahin! dahin

Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?

Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg.

In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut.

Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.

Kennst du ihn wohl?

Dahin! dahin

Geht unser Weg! O Vater, lass uns ziehn!

 

Williams - Bright is the ring of words (Robert Louis Stevenson 1850-1894)

Bright is the ring of words

When the right man rings them,

Fair the fall of songs

When the singer sings them,

Still [they are]1 carolled and said -

On wings they are carried -

After the singer is dead

And the maker buried.

 

Low as the singer lies

In the field of heather,

Songs of his fashion bring

The swains together.

And when the west is red 

With the sunset embers,

The lover lingers and sings

And the maid remembers.

JOHN CAGE: IS IT

 

Schubert - Totengräbers Heimweh (Jacob Nicolaus Craigher de Jachelutta, 1797-1855))

O Menschheit - o Leben! -

Was soll's - o was soll's?!

Grabe aus - scharre zu!

Tag und Nacht keine Ruh! -

Das [Drängen, das Treiben]1 -

Wohin! - o wohin?! - -

»Ins Grab - tief hinab!« -

 

O Schicksal - o traurige Pflicht -

Ich trag's länger nicht! -

Wann wirst du mir schlagen,

O Stunde der Ruh?! -

O Tod! komm und drücke

Die Augen mir zu! - -

Im Leben, da [ist es]2 so schwül! -

Im Grabe - so friedlich, so kühl!

Doch ach, wer legt mich hinein? -

Ich [steh]3 allein! - so ganz allein!! -

 

Von allen verlassen

Dem Tod nur verwandt,

Verweil' ich am Rande -

Das Kreuz in der Hand,

Und starre mit sehnendem Blick,

Hinab - ins tiefe Grab! -

 

O Heimath des Friedens,

Der Seligen Land!

An dich knüpft die Seele

Ein magisches Band. -

Du winkst mir von ferne

Du ewiges Licht: -

Es schwinden die Sterne -

Das Auge schon bricht! - -

Ich sinke - ich sinke! - Ihr Lieben -

     Ich komme! - - -

 

Der Genesene an die Hoffnung (Eduard Mörike, 1804-1875)

Tödtlich graute mir der Morgen:

Doch schon lag mein Haupt, wie süß!

Hoffnung, dir im Schoß verborgen,

bis der Sieg gewonnen hieß,

bis der Sieg gewonnen hieß.

 

(Opfer bracht' ich allen Göttern,

Doch vergessen warest du;

Seitwärts von den ew'gen Rettern

Sahest du dem Feste zu.

 

O, vergieb, du Vielgetreue!

Tritt aus deinem Dämmerlicht,

Daß ich dir in's ewig neue,

Mondenhelle Angesicht

 

Einmal schaue, recht von Herzen,

Wie ein Kind und sonder Harm;

Ach, nur Einmal ohne Schmerzen

schließe mich in deinen Arm!

 

Schubert - Auf dem Wasser zu singen (Jacob Nicolaus Craigher de Jachelutta)

Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen

Gleitet, wie Schwäne, der wankende Kahn

Ach, auf der Freude sanftschimmernden Wellen

Gleitet die Seele dahin wie der Kahn

Ach, auf der Freude sanftschimmernden Wellen

Gleitet die Seele dahin wie der Kahn

Denn von dem Himmel herab auf die Wellen

Tanzet das Abendrot rund um den Kahn

Tanzet das Abendrot rund um den Kahn

Über den Wipfeln des westlichen Haines

Winket uns freundlich der rötliche Schein

Unter den Zweigen des östlichen Haines

Säuselt der Kalmus im rötlichen Schein

Unter den Zweigen des östlichen Haines

Säuselt der Kalmus im rötlichen Schein

Freude des Himmels und Ruhe des Haines

Atmet die Seel im errötenden Schein

Atmet die Seel im errötenden Schein

Ach, es entschwindet mit tauigem Flügel

Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit

Morgen entschwinde mit schimmerndem Flügel

Wieder wie gestern und heute die Zeit

Morgen entschwinde mit schimmerndem Flügel

Wieder wie gestern und heute die Zeit

Bis ich auf höherem strahlendem Flügel

Selber entschwinde der wechselnden Zeit

Selber entschwinde der wechselnden Zeit

 

Quilter - by a fountainside (Ben JOnson, 1572-1637) 

Slow, slow, fresh fount, keep time with my salt tears:

    Yet slower, yet; O faintly,  gentle springs:

 List to the heavy part the music bears,

    Woe weeps out her division when she sings.

     Droop herbs and flowers,

     Fall grief in showers,

     Our beauties are not ours;

      O, I could still,

 Like melting snow upon some craggy hill,

     Drop, drop, drop, drop,

    Since nature's pride is, now, a withered daffodil

 

Fischer - Die Augen der Großstadt (Kurt Tucholsky 1890-1935)

Wenn du zur Arbeit gehst

am frühen Morgen,

wenn du am Bahnhof stehst

mit deinen Sorgen:

da zeigt die Stadt

dir asphaltglatt

im Menschentrichter

Millionen Gesichter:

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider -

Was war das? vielleicht dein Lebensglück...

vorbei, verweht, nie wieder.

 

Du gehst dein Leben lang

auf tausend Straßen;

du siehst auf deinem Gang,

die dich vergaßen.

Ein Auge winkt,

die Seele klingt;

du hasts gefunden,

nur für Sekunden...

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider;

Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück...

Vorbei, verweht, nie wieder.

 

Du mußt auf deinem Gang

durch Städte wandern;

siehst einen Pulsschlag lang

den fremden Andern.

Es kann ein Feind sein,

es kann ein Freund sein,

es kann im Kampfe dein

Genosse sein.

Es sieht hinüber

und zieht vorüber...

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider.

Was war das?

Von der großen Menschheit ein Stück!

Vorbei, verweht, nie wieder.

 

Belsazar (Heinrich Heine 1797-1856)

Die Mitternacht zog näher schon;

In stummer Ruh' lag Babylon.

 

Nur oben in des Königs Schloß,

Da flackert's, da lärmt des Königs Troß.

 

Dort oben in dem Königsaal,

Belsatzar hielt sein Königsmahl.

 

Die Knechte saßen in schimmernden Reihn,

Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.

 

Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht';

So klang es dem störrigen Könige recht.

 

Des Königs Wangen leuchten Glut;

Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.

 

Und blindlings reißt der Mut ihn fort;

Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.

 

Und er brüstet sich frech und lästert wild;

Die Knechtenschar ihm Beifall brüllt.

 

Der König rief mit stolzem Blick;

Der Diener eilt und kehrt zurück.

 

Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;

Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.

 

Und der König ergriff mit frevler Hand

Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.

 

Und er leert ihn hastig bis auf den Grund

Und rufet laut mit schäumendem Mund:

 

«Jehova! dir künd' ich auf ewig Hohn -

Ich bin der König von Babylon!»

 

Doch kaum das grause Wort verklang,

Dem König ward's heimlich im Busen bang.

 

Das gellende Lachen verstummte zumal;

Es wurde leichenstill im Saal.

 

Und sieh! und sieh! an weißer Wand

Da kam's hervor wie Menschenhand;

 

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand

Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.

 

Der König stieren Blicks da saß,

Mit schlotternden Knien und totenblaß.

 

Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,

Und saß gar still, gab keinen Laut.

 

Die Magier kamen, doch keiner verstand

Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.

 

Belsazar ward aber in selbiger Nacht

Von seinen Knechten umgebracht.

 

Schubert - der Schiffer (Johann Mayrhofer 1787-1836)

Im Winde, im Sturme befahr' ich den Fluß,

Die Kleider durchweichet der Regen im Guß;

Ich [lenke - ich peitsche]1 mit mächtigem Schlag

[Die Wellen]2, erhoffend mir heiteren Tag.

 

Die [Fluthen]3, sie jagen das [schwankende]4 Schiff,

Es drohet der Strudel, es drohet der Riff,

Gesteine entkollern den felsigen Höh'n,

Und [Fichten, sie sausen]5 wie Geistergestöh'n.

 

So mußte es kommen - ich hab es gewollt,

Ich hasse ein Leben behaglich entrollt;

Und schlängen die [Fluthen]3 den [dröhnenden]6 Kahn,

Ich priese doch immer die eigene Bahn.

 

[Es]7 tose des Wassers ohnmächtiger Zorn,

Dem Herzen entquillet ein seliger Born,

Die Nerven erfrischend - o himmliche Lust!

Dem Sturme [gebiethen]8 mit männlicher Brust.

 

Eisler - Ändere die Welt sie braucht es (Bertolt Brecht)

Mit wem säße der Rechtliche nicht zusammen,

dem Rechte zu helfen?

Welche Medizin schmeckte zu schlecht dem Sterbenden?

Welche Niedrigkeit begingst du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?

Könntest du die Welt endlich verändern,

wofür wärst du dir zu gut?

Wofür wärst du dir zu gut?

 

Versinke in Schmutz,

umarme den Schlächter,

aber ändre die Welt, sie braucht es.

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